19.06.2017
Nicht nur in Plantagen und Streuobstwiesen, sondern vor allem in den Weinbergen sorgten
bis in die 60er Jahre eine Vielzahl von Obstbäumen für eine Auflockerung des Landschafts-
bildes. Auf ebengründigen Standorten waren es Apfel-, Birn- und Kirschbäume und in den
Steilhängen vor allem der »Rote Weinbergpfirsich«.
Die Heimat dieser Frucht liegt im mittleren und nördlichen China. Dort wurden nachweislich
2000 v. Chr. schon verschiedene Sorten unter der Bezeichnung »Sing« geführt. 128 v. Chr.
kamen sie über Vorderasien nach Persien und durch die Römer dann nach Italien und später
nach Südfrankreich. Auf zahlreichen Wandgemälden im verschütteten Pompeji ist dieser
»Perserapfel« abgebildet.
In Deutschland wurden in der Saarburg Pfirsichsteine aus der Zeit 120 n. Chr. gefunden.
Der Pfirsich wird im Mittelalter im »Capitulare de Villis« als »persicarius« erwähnt.
Albertus Magnus bezeichnet ihn als »persicum«. Auch die heilige Hildegard von Bingen
weist auf den Pfirsichbaum hin. Hieronymus Bock unterscheidet schon zwischen
drei Sorten, und zwar: »gemein weiß, ganz gäl, ganz bluthrot durchaus«.
Die von uns heute als »Roter Weinbergpfisich« bezeichneten Sorten wurden erstmals
im 16. Jahrhundert erwähnt und hatten ihre Verbreitung vorwiegend in den klimatisch
begünstigten Weinbaugebieten Deutschlands. Es sind kleinwüchsige Bäume mit kleinen,
harten und stark bepelzten Früchten, die sich durch ein rotes Fruchtfleisch auszeichnen.
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